Internationales Recht 0.6 Finanzen 0.63 Zollwesen
Diritto internazionale 0.6 Finanze 0.63 Dogane

0.632.314.271 Umfassendes Wirtschaftspartnerschaftsabkommen vom 16. Dezember 2018 zwischen den EFTA-Staaten und Indonesien (mit Anhängen)

0.632.314.271 Accordo di partenariato economico globale del 16 dicembre 2018 tra gli Stati dell'AELS e l'Indonesia (con all.)

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Art. 212 Gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Massnahmen

1.  Sofern in diesem Artikel nicht anders bestimmt, ist das WTO-Übereinkommen über die Anwendung gesundheitspolizeilicher und pflanzenschutzrechtlicher Massnahmen (nachfolgend als das «SPS-Übereinkommen» bezeichnet)21 anwendbar, das hiermit mutatis mutandis in dieses Abkommen übernommen und zu dessen Bestandteil erklärt wird.

2.  Eine einführende Vertragspartei stellt sicher, dass Waren, die ihre massgebenden gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichen Anforderungen sowie die geltenden innerstaatlichen Gesetze und Regelungen erfüllen, nach der Inverkehrbringung auf ihrem Markt frei verkehren können. Die gesundheitspolizeilichen und pflanzenschutzrechtlichen Anforderungen sowie innerstaatlichen Gesetze und Regelungen werden nichtdiskriminierend angewendet.

3.  Die Vertragsparteien vereinbaren die Verwendung von Systemaudits als bevorzugte Beurteilungsmethode. Die Notwendigkeit zur Durchführung von Inspektionen vor Ort muss gerechtfertigt und von den Vertragsparteien vereinbart sein.

4.  Die Vertragsparteien vereinbaren, die Zahl der SPS-Musterzertifikate möglichst gering zu halten. Werden offizielle Zertifikate verlangt, sollten sie den in internationalen Normen festgelegten Grundsätzen entsprechen. Führt eine Vertragspartei ein Zertifikat ein oder ändert sie ein Zertifikat ab, so sind die Informationen über das vorgeschlagene neue oder geänderte Zertifikat so früh wie möglich in englischer Sprache zu notifizieren. Die Vertragsparteien erklären und rechtfertigen die Einführung bzw. Änderung eines Zertifikats. Der ausführenden Vertragspartei ist genügend Zeit zur Anpassung an die neuen Anforderungen einzuräumen.

5.  Einfuhrkontrollen werden in Übereinstimmung mit internationalen Normen, Richtlinien und Empfehlungen der zuständigen internationalen Organisationen durchgeführt, wie der Kommission des Codex Alimentarius (CAC), einschliesslich der Kommission des Codex für Kontroll- und Zertifizierungssysteme bei der Lebensmittelein- und -ausfuhr (CCFICS), des Internationalen Pflanzenschutzübereinkommens (IPPC)22 und der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE).

6.  Die Einfuhrvorschriften und -kontrollen für eingeführte Erzeugnisse, die von diesem Artikel erfasst werden, stützen sich auf das von diesen Erzeugnissen ausgehende Risiko und werden nichtdiskriminierend angewendet. Einfuhr- und Grenzkontrollen werden so speditiv wie möglich und auf eine Weise durchgeführt, die nicht handelsbeschränkender ist als erforderlich.

7.  Auf Anfrage werden zwischen den zuständigen Behörden Informationen zur Häufigkeit von Einfuhrkontrollen oder zu Änderungen der Kontrollhäufigkeit ausgetauscht.

8.  Jede Vertragspartei stellt sicher, dass angemessene Verfahren bestehen, die es der für die Sendung verantwortlichen Person bzw. Stelle, deren Waren zu testen und zu untersuchen sind, ermöglichen, im Rahmen des offiziellen Tests eine zusätzliche Expertenmeinung zu beantragen.

9.  Erzeugnisse, die bei der Einfuhr Zufalls- und Routinekontrollen unterzogen werden, sollten in Erwartung der Testergebnisse freigegeben werden, sofern keine wahrgenommenen oder überprüften Risiken von den Erzeugnissen ausgehen.

10.  Hält eine Vertragspartei ein Erzeugnis aufgrund eines wahrgenommenen Risikos an der Grenze zurück, so wird der Entscheid zur Freigabe so schnell wie möglich getroffen. Es wird jede Anstrengung unternommen, das Verderben von verderblichen Waren23 zu vermeiden.

11.  Wird ein Erzeugnis in einer Einfuhrstelle aufgrund eines überprüften schwerwiegenden gesundheitspolizeilichen oder pflanzenschutzrechtlichen Problems zurückgewiesen, so wird die zuständige Behörde der ausführenden Vertragspartei unverzüglich informiert. Die Sachlage und die wissenschaftliche Begründung werden der ausführenden Vertragspartei auf Anfrage so schnell wie möglich, jedoch in jedem Fall innerhalb von 14 Tagen, schriftlich mitgeteilt.

12.  Hält eine Vertragspartei in einer Einfuhrstelle ein aus einer anderen Vertragspartei ausgeführtes Erzeugnis aufgrund einer wahrgenommenen Nichtkonformität mit einer gesundheitspolizeilichen oder pflanzenschutzrechtlichen Massnahme zurück, so wird der für die Sendung verantwortlichen Person bzw. Stelle umgehend die sachbezogene Rechtfertigung für die Zurückhaltung mitgeteilt. Wird ein Erzeugnis in einer Einfuhrstelle zurückgewiesen, stellt jede Vertragspartei sicher, dass angemessene Verwaltungs- bzw. Rechtsverfahren bestehen, um in Übereinstimmung mit ihren innerstaatlichen Gesetzen und Regelungen eine Rekursbeschwerde gegen den Entscheid einzureichen.

13.  Auf Ersuchen einer Vertragspartei, die der Ansicht ist, dass eine andere Vertragspartei eine Massnahme getroffen hat, die ein Handelshemmnis schaffen könnte oder geschaffen hat, werden Konsultationen abgehalten. Solche Konsultationen finden innerhalb von 30 Tagen nach Eingang des Ersuchens mit dem Ziel statt, eine beiderseits annehmbare Lösung zu finden. Finden die Konsultationen nicht im Gemischten Ausschuss statt, wird dieser darüber informiert. Im Fall von verderblichen Waren sind Konsultationen ohne unangemessenen Verzug zwischen den zuständigen Behörden abzuhalten. Die Konsultationen können gemäss jeder vereinbarten Methode durchgeführt werden.

14.  Die Vertragsparteien einigen sich auf Ersuchen einer Vertragspartei ohne unangemessenen Verzug auf eine Übereinkunft, um die gleichwertige Behandlung24 in Bezug auf gesundheitspolizeiliche und pflanzenschutzrechtliche Massnahmen, die jede Vertragspartei jeweils mit einer Nichtvertragspartei vereinbart hat, auch auf die andere Vertragspartei auszuweiten.

15.  Die Vertragsparteien tauschen Namen und Adressen von Kontaktstellen aus, um die Kommunikation und den Informationsaustausch zu erleichtern. Sie notifizieren sich gegenseitig jede wesentliche Änderung der Struktur, Organisation und Aufgabenteilung der zuständigen Behörden und Kontaktstellen.

21 SR 0.632.20, Anhang 1A.4

22 SR 0.916.20

23 Für die Zwecke dieses Artikels bedeuten «verderbliche Waren» Waren, die aufgrund ihrer natürlichen Eigenschaften rasch verderben, insbesondere ohne geeignete Lagerbedingungen.

24 Das hier verwendete «gleichwertig» ist nicht im Sinne des im SPS-Übereinkommen der WTO vorkommenden Begriffs «Gleichwertigkeit» («equivalence») zu verstehen.

Art. 212 Misure sanitarie e fitosanitarie

1.  Salvo altrimenti disposto dal presente articolo, si applica l’Accordo dell’OMC sull’applicazione di misure sanitarie e fitosanitarie (di seguito denominato «Accordo SPS»)21, che è inserito nel presente Accordo e ne diviene parte integrante, mutatis mutandis.

2.  Una Parte importatrice garantisce la libera circolazione delle merci immesse sul suo mercato che soddisfano i suoi requisiti sanitari e fitosanitari pertinenti e le sue leggi e regolamentazioni nazionali applicabili. I requisiti sanitari e fitosanitari e le leggi e regolamentazioni nazionali sono applicati in modo non discriminatorio.

3.  Le Parti convengono di utilizzare gli audit di sistema come metodo di valutazione preferenziale. La necessità di effettuare ispezioni in loco deve essere giustificata e concordata dalle Parti.

4.  Le Parti convengono di ridurre al minimo, nei limiti del possibile, il numero di modelli di certificati in materia di misure sanitarie e fitosanitarie. Se sono richiesti certificati ufficiali, questi devono essere conformi ai principi stabiliti nelle norme internazionali. Se una Parte introduce o modifica un certificato, notifica il più presto possibile, in inglese, l’informazione sul nuovo certificato proposto o riveduto. Le Parti spiegano e motivano l’introduzione o la modifica di un certificato. Alle Parti esportatrici è accordato un periodo di tempo sufficiente per adeguarsi ai nuovi requisiti.

5.  Il controllo delle importazioni è effettuato conformemente alle norme, alle linee guida e alle raccomandazioni internazionali emanate dalle organizzazioni internazionali competenti, come la Commissione del Codex Alimentarius (CAC), compreso il Comitato Codex sui sistemi d’ispezione e certificazione delle importazioni ed esportazioni alimentari (CCFICS), la Convenzione internazionale per la protezione dei vegetali (IPPC)22 e l’Organizzazione mondiale della sanità animale (OIE).

6.  I requisiti e i controlli all’importazione applicati ai prodotti importati di cui al presente articolo si basano sui rischi legati a tali prodotti e sono applicati in modo non discriminatorio. I controlli all’importazione e alla frontiera si svolgono il più rapidamente possibile, in modo da non ostacolare inutilmente il commercio.

7.  Su richiesta, le autorità competenti si scambiano informazioni sulla frequenza dei controlli all’importazione o sui cambiamenti di tale frequenza.

8.  Ogni Parte garantisce l’esistenza di procedure adeguate per consentire alla persona o all’ente responsabile di una spedizione le cui merci sono sottoposte a campionamento e analisi di richiedere, nel quadro del campionamento ufficiale, il parere supplementare di un esperto.

9.  I prodotti oggetto di controlli a campione e di routine all’importazione sono sdoganati in attesa dei risultati dei controlli se non sussistono rischi presunti o verificati legati ai prodotti.

10.  Se un prodotto è trattenuto alla frontiera a causa di un presunto rischio, la decisione di sdoganamento è emessa il più presto possibile. Le Parti intraprendono ogni sforzo per evitare il deterioramento delle merci deperibili23.

11.  Se un prodotto è respinto a un posto di frontiera a causa di un serio problema sanitario o fitosanitario, l’autorità competente della Parte esportatrice ne è informata immediatamente. La base oggettiva e la motivazione scientifica sono fornite il più rapidamente possibile per scritto alla Parte esportatrice che lo richieda, ma al più tardi entro 14 giorni.

12.  Se una Parte trattiene presso un posto di frontiera un prodotto esportato da un’altra Parte a causa di una presunta inosservanza di una misura sanitaria o fitosanitaria, la motivazione oggettiva di questo provvedimento è prontamente notificata alla persona o all’ente responsabile della spedizione. Se un prodotto è respinto a un posto di frontiera, le Parti provvedono a garantire adeguate procedure amministrative o legali che consentano di contestare la decisione conformemente alle loro leggi e regolamentazioni nazionali.

13.  Le consultazioni si tengono su richiesta di una Parte la quale ritenga che un’altra Parte abbia adottato una misura che rischia di creare o ha creato un ostacolo al commercio. Queste consultazioni hanno luogo entro 30 giorni dalla data del ricevimento della richiesta allo scopo di trovare una soluzione reciprocamente accettabile. Se le consultazioni non si svolgono in seno al Comitato misto, quest’ultimo ne viene informato. In caso di merci deperibili le consultazioni tra le autorità competenti si tengono senza indebiti ritardi. Le consultazioni si svolgono secondo modalità convenute.

14.  Su richiesta di una Parte, le Parti convengono senza indebiti ritardi un accordo per estendere alle altre Parti un trattamento in materia di misure sanitarie e fitosanitarie equivalente24 a quello convenuto da una Parte con un Paese terzo.

15.  Le Parti si scambiano i nominativi e gli indirizzi degli organi di contatto al fine di agevolare la comunicazione e lo scambio di informazioni. Si notificano reciprocamente ogni modifica sostanziale della struttura, dell’organizzazione e della ripartizione delle responsabilità delle autorità competenti e degli organi di contatto.

21 RS 0.632.20, allegato 1A.4

22 RS 0.916.20

23 Ai fini del presente articolo, per «merci deperibili» si intendono merci che si deteriorano rapidamente a causa delle loro caratteristiche naturali, in particolare in assenza di condizioni di conservazione appropriate.

24 Il termine «equivalente» usato qui non va inteso nel senso di «equivalenza» secondo l’Accordo SPS.

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
Il presente documento non è una pubblicazione ufficiale. Fa unicamente fede la pubblicazione della Cancelleria federale. Ordinanza sulle pubblicazioni ufficiali, OPubl.