Landesrecht 8 Gesundheit - Arbeit - Soziale Sicherheit 81 Gesundheit
Internal Law 8 Health - Employment - Social security 81 Health

814.501 Strahlenschutzverordnung vom 26. April 2017 (StSV)

814.501 Radiological Protection Ordinance of 26 April 2017 (RPO)

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Art. 123 Auslegung von Betrieben

1 Die Bewilligungsinhaberin oder der Bewilligungsinhaber muss geeignete Massnahmen zur Vermeidung von Störfällen treffen.

2 Der Betrieb muss so ausgelegt sein, dass die folgenden Anforderungen erfüllt sind:

a.
Bei Störfällen, die mit einer Häufigkeit von mehr als 10–1 pro Jahr zu erwarten sind, müssen die in der Bewilligung festgelegten quellenbezogenen Dosisrichtwerte eingehalten werden können.
b.
Bei Störfällen, die mit einer Häufigkeit zwischen 10–1 und 10–2 pro Jahr zu erwarten sind, darf der einzelne Störfall keine zusätzliche Dosis zur Folge haben, welche die entsprechenden quellenbezogenen Dosisrichtwerte überschreitet.
c.
Bei Störfällen, die mit einer Häufigkeit zwischen 10–2 und 10–4 pro Jahr zu erwarten sind, darf die aus einem einzelnen Störfall resultierende Dosis für Personen aus der Bevölkerung höchstens 1 mSv betragen.
d.
Bei Störfällen, die mit einer Häufigkeit zwischen 10–4 und 10–6 pro Jahr zu erwarten sind, darf die aus einem einzelnen Störfall resultierende Dosis für Personen aus der Bevölkerung höchstens 100 mSv betragen; die Bewilligungsbehörde kann im Einzelfall eine tiefere Dosis festlegen.

3 Der Betrieb muss so ausgelegt sein, dass nur wenige Störfälle nach Absatz 2 Buchstaben c oder d auftreten können.

4 Die Aufsichtsbehörde verlangt vom Betrieb für Störfälle nach Absatz 2 Buchstaben c und d sowie für Störfälle, deren Eintretenshäufigkeit kleiner ist als 10–6 pro Jahr, deren Auswirkungen aber gross sein können, die erforderlichen vorsorglichen Massnahmen.

5 Sie legt im Einzelfall die Methodik und die Randbedingungen für die Störfallanalyse sowie für die Einordnung der Störfälle in die Häufigkeitskategorien nach Absatz 2 Buchstaben b–d fest. Die effektive Dosis oder die Organ-Äquivalentdosen durch störfallbedingte Bestrahlung von Personen sind mit den Beurteilungsgrössen und den Dosisfaktoren der Anhänge 3, 5 und 6 nach dem Stand von Wissenschaft und Technik zu ermitteln.

6 Die Aufsichtsbehörde kann bei Betrieben, bei denen Störfälle nach Absatz 2 Buchstabe d eintreten können, verlangen, dass:

a.
Anlageparameter erfasst werden, die zur Verfolgung des Unfallablaufs, zur Erstellung von Diagnosen und Prognosen sowie zur Ableitung von Schutzmassnahmen für die Bevölkerung notwendig sind;
b.
die Anlageparameter über ein störfallsicheres Übermittlungsnetz permanent an die Aufsichtsbehörden übertragen werden.

Art. 123 Design of enterprises

1 The licence holder must adopt appropriate measures to prevent failures.

2 The enterprise must be designed in such a way that the following requirements are met:

a.
For failures with an expected frequency of more than 10-1 per year, it must be possible for the source-related dose constraints specified in the licence to be complied with.
b.
For failures with an expected frequency of between 10–1 and 10–2 per year, a single such event must not lead to an additional dose which exceeds the relevant source-related dose constraints.
c.
For failures with an expected frequency of between 10-2 and 10-4 per year, the dose resulting from a single such event for members of the public must not be greater than 1 mSv.
d.
For failures with an expected frequency of between 10-4 and 10-6 per year, the dose resulting from a single such event for members of the public must not be greater than 100 mSv; the licensing authority may specify a lower dose in individual cases.

3 The enterprise must be designed in such a way that only a small number of failures as specified in paragraph 2 letters c or d can occur.

4 For failures as specified in paragraph 2 letters c and d and for failures which have an expected frequency of less than 10-6 per year, but which could have major impacts, the supervisory authority shall require the enterprise to adopt the necessary preparedness measures.

5 The supervisory authority shall specify on a case-by-case basis the methodology and boundary conditions for the analysis of failures and for their assignment to the frequency classes specified in paragraph 2 letters b–d. The effective dose or the equivalent doses arising from failure-related exposure of persons must be determined in accordance with the current state of science and technology, using the assessment quantities and dose coefficients specified in Annexes 3, 5 and 6.

6 For enterprises where failures as specified in paragraph 2 letter d may occur, the supervisory authority may order:

a.
the measurement of installation parameters which are required to monitor the course of an accident, to produce diagnoses and forecasts, and to determine the measures necessary to protect the public;
b.
the continuous transmission of the installation parameters to the supervisory authorities via a network tolerant of an failure.
 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
This document is not an official publication. Only the publication of the Federal Chancellery is legally binding.