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Art. I Allgemeine Verpflichtungen
Art. II Unterzeichnung, Ratifikation, Annahme, Genehmigung und Beitritt
Art. III Territoriale Anwendung
Art. IV Inkrafttreten
Art. V Revisions-Konferenz
Art. VI Änderungen der Regeln
Art. VII Kündigung
Art. VIII Hinterlegung und Eintragung
Art. IX Sprachen

Dieses Übereinkommen und die Regeln sind in einem englischen und in einem französischen Text ausgefertigt, von denen beide gleichermassen verbindlich sind. Es werden offizielle Übersetzungen in die russische und in die spanische Sprache ausgearbeitet und mit dem unterzeichneten Original hinterlegt.

Zu Urkund dessen haben die von ihren Regierungen hierzu gehörig ermächtigten Unterzeichneten dieses Übereinkommen mit ihrer Unterschrift versehen. Geschehen zu London am 20. Oktober 1972.

(Es folgen die Unterschriften)


  Internationale Regeln zur Verhütung von Zusammenstössen auf See, 1972

  Teil A – Allgemeines

Regel 1 Anwendung
a)
Diese Regeln finden auf alle Fahrzeuge auf Hoher See und auf den mit dieser zusammenhängenden, von Seeschiffen befahrbaren Gewässern Anwendung.
b)
Diese Regeln berühren keine von einer örtlichen Behörde ordnungsgemäss erlassenen Sondervorschriften über Reeden, Häfen, Flüsse, Seen oder Binnengewässer, die mit der Hohen See zusammenhängen und von Seeschiffen befahrbar sind. Solche Sondervorschriften müssen mit diesen Regeln soweit wie möglich übereinstimmen.
c)1
Diese Regeln berühren nicht die von der Regierung eines Staates erlassenen Sondervorschriften über zusätzliche Positions- oder Signallichter, Signalkörper oder Schallsignale für Kriegsschiffe und Fahrzeuge im Geleit oder über zusätzliche Positions- oder Signallichter oder Signalkörper für fischende Fahrzeuge in einer Fangflotte. Diese zusätzlichen Positions- oder Signallichter, Signalkörper oder Schallsignale müssen nach Möglichkeit so beschaffen sein, dass sie nicht mit einem anderen, nach diesen Regeln zulässigen Licht, Signalkörper oder Schallsignal verwechselt werden können.
d)
Verkehrstrennungsgebiete können zur Durchführung dieser Regeln von der Organisation angenommen werden.
e)2
In allen Fällen, in denen eine Regierung feststellt, dass ein Fahrzeug besonderer Bauart oder Verwendung eine Regel über Anzahl, Anbringung, Tragweite oder Sichtbereich von Lichtern oder Signalkörpern sowie über Anordnung und Eigenschaften von Schallsignalanlagen nicht in vollem Umfang befolgen kann, muss das Fahrzeug diejenigen sonstigen Bestimmungen über Anzahl, Anbringung, Tragweite oder Sichtbereich von Lichtern oder Signalkörpern sowie über die Anordnung und Eigenschaften von Schallsignalanlagen befolgen, die nach Auffassung der betreffenden Regierung diesen Regeln am nächsten kommen.

1 Geänderte Fassung vom 19. Nov. 1981, in Kraft für die Schweiz seit 1. Juni 1983 (AS 1983 876).
2 Geänderte Fassung vom 19. Nov. 1987, in Kraft für die Schweiz seit 19. Nov. 1989 (AS 1989 1763).

Regel 2 Verantwortlichkeit
a)
Diese Regeln befreien ein Fahrzeug, dessen Reeder, Führer oder Besatzung nicht von den Folgen, die durch unzureichende Einhaltung dieser Regeln oder unzureichende sonstige Vorsichtsmassnahmen entstehen, die Seemannsbrauch oder besondere Umstände des Falles erfordern.
b)
Bei der Auslegung und Befolgung dieser Regeln sind stets alle Gefahren der Schifffahrt und des Zusammenstosses sowie alle besonderen Umstände einschliesslich der Beschränkungen der Manövrierfähigkeit eines Fahrzeugs gebührend zu berücksichtigen, die zum Abwenden unmittelbarer Gefahr ein Abweichen von diesen Regeln erfordern.
Regel 3 Allgemeine Begriffsbestimmungen

Soweit sich aus dem Zusammenhang nicht etwas anderes ergibt, gilt für diese Regeln folgendes:

a)
Der Ausdruck «Fahrzeug» bezeichnet ein Wasserfahrzeug einschliesslich eines nicht wasserverdrängenden Fahrzeugs und Wasserflugzeugs, das als Beförderungsmittel auf dem Wasser verwendet wird oder verwendet werden kann.
b)
Der Ausdruck «Maschinenfahrzeug» bezeichnet ein Fahrzeug mit Maschinenkraft.
c)
Der Ausdruck «Segelfahrzeug» bezeichnet ein Fahrzeug unter Segel, dessen Maschinenkraft, falls vorhanden, nicht benutzt wird.
d)
Der Ausdruck «fischendes Fahrzeug» bezeichnet ein Fahrzeug, das mit Netzen, Leinen, Schleppnetzen oder anderen Fanggeräten fischt, welche die Manövrierfähigkeit einschränken, jedoch nicht ein Fahrzeug, das mit Schleppangeln oder anderen Fanggeräten fischt, welche die Manövrierfähigkeit nicht einschränken.
e)
Der Ausdruck «Wasserflugzeug» bezeichnet ein zum Manövrieren auf dem Wasser eingerichtetes Luftfahrzeug.
f)
Der Ausdruck «manövrierunfähiges Fahrzeug» bezeichnet ein Fahrzeug, das durch besondere Umstände nicht in der Lage ist, so zu manövrieren, wie es diese Regeln erfordern, und daher anderen Fahrzeugen nicht ausweichen kann.
g)
Der Ausdruck «manövrierbehindertes Fahrzeug» bezeichnet ein Fahrzeug, das durch die Art seines Einsatzes behindert ist, so zu manövrieren, wie es diese Regeln erfordern, und deshalb einem anderen Fahrzeug nicht ausweichen kann. Der Ausdruck «manövrierbehinderte Fahrzeuge» umfasst, ohne darauf beschränkt zu sein:1
i)
ein Fahrzeug, das ein Seezeichen, Unterwasserkabel oder eine Rohrleitung aufnimmt, versorgt oder auslegt;
ii)
ein Fahrzeug, das baggert oder Vermessungen oder Unterwasserarbeiten ausführt;
iii)
ein Fahrzeug in Fahrt, das Versorgungsmanöver ausführt oder mit der Übergabe von Personen, Ausrüstung oder Ladung beschäftigt ist;
iv)
ein Fahrzeug, das Luftfahrzeuge starten oder landen lässt;
v)
ein Fahrzeug beim Minenräumen2;
vi)
ein Fahrzeug in einem Schleppvorgang, der die Fähigkeit des Schleppers und seines Anhangs, vom Kurse abzuweichen, stark beeinträchtigt.
h)3
Der Ausdruck «tiefgangbehindertes Fahrzeug» bezeichnet ein Maschinenfahrzeug, das durch seinen Tiefgang im Verhältnis zu der vorhandenen Tiefe und Breite des befahrbaren Gewässers erheblich behindert ist, von seinem zu verfolgenden Kurse abzuweichen.
i)
Der Ausdruck «in Fahrt» bedeutet, dass ein Fahrzeug weder vor Anker liegt noch an Land festgemacht ist noch auf Grund sitzt.
j)
Die Ausdrücke «Länge» und «Breite» eines Fahrzeugs bedeuten die Länge über alles und die grösste Breite.
k)
Fahrzeuge gelten nur dann als einander in Sicht befindlich, wenn eines vom anderen optisch gesichtet werden kann.
l)
Der Ausdruck «verminderte Sicht» bezeichnet jeden Umstand, durch den die Sicht durch Nebel, dickes Wetter, Schneefall, heftige Regengüsse, Sandstürme oder ähnliche Fälle eingeschränkt ist.

1 Fassung von Satz 2 geändert am 19. Nov. 1981, in Kraft für die Schweiz seit 1. Juni 1983 (AS 1983 876).
2 Fassung dieses Wortes geändert am 19. Nov. 1981, in Kraft für die Schweiz seit 1. Juni 1983 (AS 1983 876).
3 Geänderte Fassung vom 19. Nov. 1987, in Kraft für die Schweiz seit 19. Nov. 1989 (AS 1989 1763).


  Teil B – Ausweich- und Fahrregeln

  Abschnitt I – Verhalten von Fahrzeugen bei jeder Sicht

Regel 4 Anwendung

Die Regeln dieses Abschnittes finden bei jeder Sicht Anwendung.

Regel 5 Ausguck

Jedes Fahrzeug muss jederzeit einen gehörigen Ausguck halten, und zwar durch Sehen und Hören und jedes andere verfügbare Mittel, das unter den gegebenen Umständen und Bedingungen angemessen ist, um einen vollständigen Überblick über die Lage und die Gefahr eines Zusammenstosses zu geben.

Regel 6 Sichere Geschwindigkeit

Jedes Fahrzeug muss jederzeit mit einer sicheren Geschwindigkeit fahren, so dass es geeignete und wirksame Massnahmen treffen kann, um einen Zusammenstoss zu vermeiden, und innerhalb einer den gegebenen Umständen und Bedingungen angemessenen Strecke aufgestoppt werden kann. Zur Bestimmung der sicheren Fahrgeschwindigkeit müssen u. a. folgende Umstände berücksichtigt werden:

a)
Von allen Fahrzeugen:
i)
die Sichtverhältnisse;
ii)
die Verkehrsdichte einschliesslich Ansammlungen von Fischerei- oder sonstigen Fahrzeugen;
iii)
die Manövrierfähigkeit des Fahrzeugs unter besonderer Berücksichtigung der Stoppstrecke und der Dreheigenschaften unter den gegebenen Bedingungen;
iv)
bei Nacht die vorhandene Hintergrundhelligkeit etwa durch Lichter an der Küste oder durch Rückstrahlung der eigenen Lichter;
v)
Wind-. Seegangs- und Strömungsverhältnisse und die Nähe von Schifffahrtsgefahren;
vi)
der Tiefgang im Verhältnis zur vorhandenen Wassertiefe:
b)
Zusätzlich von Fahrzeugen mit betriebsfähigem Radar:
i)
die Merkmale und die Leistungsfähigkeit der Radaranlage mit ihren Grenzen;
ii)
jede Einschränkung aufgrund des benutzten Entfernungsbereiches des Radars;
iii)
die Auswirkungen des Seegangs, des Wetters und anderer Störquellen auf die Radaranzeige;
iv)
die Möglichkeit, dass kleine Fahrzeuge, Eis und andere schwimmende Gegenstände nicht in einem entsprechenden Entfernungsbereich durch Radar erfasst werden;
v)
die Anzahl, Lage und Bewegung der vom Radargerät angezeigten Fahrzeuge;
vi)
die genauere Einschätzung der Sichtweite, die möglich ist, wenn das Radargerät zur Bestimmung der Entfernung eines Fahrzeugs oder eines anderen Gegenstandes in der Nähe benutzt wird.
Regel 7 Gefahr eines Zusammenstosses

a) Jedes Fahrzeug muss alle den gegebenen Umständen entsprechenden Mittel anwenden, um festzustellen, ob die Gefahr eines Zusammenstosses besteht. Im Zweifelsfalle ist diese Gefahr als bestehend anzunehmen.

b) Von einer vorhandenen und betriebsfähigen Radaranlage muss gehöriger Gebrauch gemacht werden einschliesslich der Beobachtung auf grossen Entfernungsbereichen zur frühzeitigen Warnung vor der Gefahr eines Zusammenstosses und des Radarzeichnens oder einer ähnlichen systematischen Beobachtung angezeigter Objekte.

c) Annahmen dürfen nicht auf der Grundlage unzulänglicher Informationen insbesondere unzulänglicher Radarinformationen gemacht werden.

d) Bei der Feststellung, ob die Gefahr eines Zusammenstosses besteht, müssen u. a. folgende Erwägungen in Betracht gezogen werden;

i)
eine solche Gefahr ist als bestehend anzusehen, wenn sich die Kompasspeilung eines sich nähernden Fahrzeugs nicht merklich ändert:
ii)
eine solche Gefahr kann manchmal selbst dann bestehen, wenn eine merkliche Änderung der Peilung offenkundig ist, insbesondere bei der Annäherung an ein sehr grosser Fahrzeug oder einen Schleppzug oder an ein Fahrzeug in nächster Entfernung.
Regel 8 Manöver zur Vermeidung von Zusammenstössen

a) Jedes Manöver zur Vermeidung eines Zusammenstosses muss, wenn es die Umstände des Falles zulassen, entschlossen, rechtzeitig und so ausgeführt werden, wie gute Seemannschaft es erfordert.

b) eine Änderung des Kurses und/oder der Geschwindigkeit zur Vermeidung eines Zusammenstosses muss, wenn es die Umstände des Falles zulassen, so gross sein, dass sie ein anderes Fahrzeug optisch oder durch Radar schnell erkennen kann; eine Folge von geringen Kurs- und/oder Geschwindigkeitsänderungen sind zu vermeiden.

c) Ist genügend Seeraum vorhanden, kann eine Kursänderung allein die wirksamste Massnahme zum Meiden des Nahbereichs sein, vorausgesetzt, dass sie rechtzeitig vorgenommen wird, durchgreifend ist und nicht in einen anderen Nahbereich führt.

d) Manöver zur Vermeidung eines Zusammenstosses mit einem anderen Schiff müssen so bemessen sein, dass es in einem sicheren Abstand passiert wird. Die Wirksamkeit dieser Massnahme muss sorgfältig geprüft werden, bis das andere Schiff endgültig vorbei und klar ist.

e) Ein Fahrzeug muss nötigenfalls seine Geschwindigkeit vermindern oder durch Stoppen oder Umsteuern seines Antriebs jegliche Fahrt aus dem Schiff nehmen, um einen Zusammenstoss zu vermeiden oder mehr Zeit zur Einschätzung der Lage zur Verfügung zu haben.

f)1 i)
Ein Fahrzeug, das auf Grund einer dieser Regeln verpflichtet ist, die Durchfahrt oder die sichere Durchfahrt eines anderen Fahrzeugs nicht zu behindern, muss, wenn es die Umstände erfordern, frühzeitig Massnahmen ergreifen, um genügend Raum für die sichere Durchfahrt des anderen Fahrzeugs zu lassen.
ii)
Ein Fahrzeug, das verpflichtet ist, die Durchfahrt oder die sichere Durchfahrt eines anderen Fahrzeugs nicht zu behindern, ist von dieser Verpflichtung nicht befreit, wenn es sich dem anderen Fahrzeug so nähert, dass die Möglichkeit der Gefahr eines Zusammenstosses besteht, und muss, wenn es Massnahmen ergreift, in vollem Umfang die Massnahmen berücksichtigen, die nach den Regeln dieses Teiles vorgeschrieben sind.
iii)
Ein Fahrzeug, dessen Durchfahrt nicht behindert werden darf, bleibt in vollem Umfang verpflichtet, die Regeln dieses Teiles einzuhalten, wenn die beiden Fahrzeuge sich einander so nähern, dass die Möglichkeit der Gefahr eines Zusammenstosses besteht.

1 Eingefügt am 19. Nov. 1987, in Kraft für die Schweiz seit 19. Nov. 1989 (AS 1989 1763).

Regel 9 Enge Fahrwasser
Regel 10 Verkehrstrennungsgebiete
Regel 11 Anwendung
Regel 12 Segelfahrzeuge
Regel 13 Überholen
Regel 14 Entgegengesetzte Kurse
Regel 15 Kreuzende Kurse
Regel 16 Massnahmen des ausweichpflichtigen Fahrzeugs
Regel 17 Massnahmen des kurshaltepflichtigen Fahrzeugs
Regel 18 Ausweichpflichten der Fahrzeuge
Regel 19 Verhalten von Fahrzeugen bei verminderter Sicht
Regel 20 Anwendung
Regel 21 Begriffsbestimmungen
Regel 22 Tragweite der Lichter
Regel 23 Maschinenfahrzeuge in Fahrt
Regel 24 Schlepp- und Schubverbände
Regel 25 Segelfahrzeuge in Fahrt und Fahrzeuge unter Ruder
Regel 26 Fischereifahrzeuge
Regel 27 Manövrierunfähige oder manövrierbehinderte Fahrzeuge
Regel 28 Durch ihren Tiefgang behinderte Fahrzeuge
Regel 29 Lotsenfahrzeuge
Regel 30 Fahrzeuge vor Anker und auf Grund
Regel 31 Wasserflugzeuge
Regel 32 Begriffsbestimmungen
Regel 33 Ausrüstung für die Abgabe von Schallsignalen
Regel 34 Manöver- und Warnsignale
Regel 35 Schallsignale bei verminderter Sicht
Regel 36 Hinweissignale
Regel 37 Notzeichen
Regel 38 Befreiungen
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Art. I Obligations générales
Art. II Signature, ratification, acceptation, approbation et adhésion
Art. III Application territoriale
Art. IV Entrée en vigueur
Art. V Conférence chargée de la révision des textes
Art. VI Amendements au Règlement
Art. VII Dénonciation
Art. VIII Dépôt et enregistrement
Art. IX Langues

La présente Convention et le Règlement sont établis en un seul exemplaire en langues française et anglaise, les deux textes faisant également foi. Il en est établi des traductions officielles en langues russe et espagnole qui sont déposées avec l’exemplaire original revêtu des signatures.

En foi de quoi, les soussignés, dûment autorisés à cet effet par leurs gouvernements, ont apposé leur signature à la présente Convention.

Fait à Londres, ce vingt octobre mil neuf cent soixante—douze.

(Suivent les signatures)


  Règlement international de 1972 pour prévenir les abordages en mer

  Partie A Généralités

Règle 1 Champ d’application
a)
Les présentes Règles s’appliquent à tous les navires en haute mer et dans toutes les eaux attenantes accessibles aux navires de mer.
b)
Aucune disposition des présentes Règles ne saurait entraver l’application de prescriptions spéciales édictées par l’autorité compétente au sujet de la navigation dans les rades, les ports, sur les fleuves, les lacs ou les voies de navigation intérieure attenantes à la haute mer et accessibles aux navires de mer. Toutefois, ces prescriptions spéciales doivent être conformes d’aussi près que possible aux présentes Règles.
c)1
Aucune disposition des présentes Règles ne saurait entraver l’application des prescriptions spéciales édictées par le gouvernement d’un État en vue d’augmenter le nombre des feux de position, signaux lumineux, marques ou signaux au sifflet à utiliser par les bâtiments de guerre et les navires en convoi, ou en vue d’augmenter le nombre des feux de position, signaux lumineux ou marques à utiliser par les navires en train de pêcher et constituant une flottille de pêche. Ces feux de position, signaux lumineux, marques ou signaux au sifflet supplémentaires doivent, dans toute la mesure du possible, être tels qu’il soit impossible de les confondre avec tous autres feux, marques ou signaux autorisés par ailleurs dans les présentes Règles.
d)
L’Organisation peut adopter des dispositifs de séparation du trafic aux fins des présentes Règles.
e)2
Toutes les fois qu’un gouvernement considère qu’un navire de construction spéciale ou affecté à des opérations spéciales ne peut se conformer à toutes les dispositions de l’une quelconque des présentes Règles en ce qui concerne le nombre, l’emplacement, la portée ou le secteur de visibilité des feux et marques, ainsi que l’implantation et les caractéristiques des dispositifs de signalisation sonore, ce navire doit se conformer à telles autres dispositions relatives au nombre, à l’emplacement, à la portée ou au secteur de visibilité des feux ou marques, ainsi qu’à l’implantation et aux caractéristiques des dispositifs de signalisation sonore, qui, de l’avis du gouvernement intéressé, permettent dans ces cas de se conformer d’aussi près que possible aux présentes Règles.

1 Nouvelle teneur selon Amendements du 19 nov. 1981 en vigueur depuis le 1er juin 1983 (RO 1983 876).
2 Nouvelle teneur selon Amendements du 19 nov. 1987 en vigueur depuis le 19 nov. 1989 (RO 1989 1763).

Règle 2 Responsabilité
a)
Aucune disposition des présentes Règles ne saurait exonérer soit un navire, soit son propriétaire, son capitaine ou son équipage des conséquences d’une négligence quelconque quant à l’application des présentes Règles ou quant à toute précaution que commandent l’expérience ordinaire du marin ou les circonstances particulières dans lesquelles se trouve le navire.
b)
En interprétant et en appliquant les présentes Règles, on doit tenir dûment compte de tous les dangers de la navigation et des risques d’abordage, ainsi que de toutes les circonstances particulières, notamment les limites d’utilisation des navires en cause, qui peuvent obliger à s’écarter des présentes Règles pour éviter un danger immédiat.
Règle 3 Définitions générales

Aux fins des présentes Règles, sauf dispositions contraires résultant du contexte:

a)
Le terme «navire» désigne tout engin ou tout appareil de quelque nature que ce soit, y compris les engins sans tirant d’eau et les hydravions, utilisé ou susceptible d’être utilisé comme moyen de transport sur l’eau.
b)
L’expression «navire à propulsion mécanique» désigne tout navire mû par une machine.
c)
L’expression «navire à voile» désigne tout navire marchant à la voile, même s’il possède une machine propulsive, à condition toutefois que celle-ci ne soit pas utilisée.
d)
L’expression «navire en train de pêcher» désigne tout navire qui pêche avec des filets, lignes, chaluts ou autres engins de pêche réduisant sa capacité de manoeuvre, mais ne s’applique pas aux navires qui pêchent avec des lignes traînantes ou autres engins de pêche ne réduisant pas leur capacité de manoeuvre.
e)
Le terme «hydravion» désigne tout aéronef conçu pour manoeuvrer sur l’eau.
f)
L’expression «navire qui n’est pas maître de sa manoeuvre» désigne un navire qui, en raison de circonstances exceptionnelles, n’est pas en mesure de manoeuvrer conformément aux présentes Règles et ne peut donc pas s’écarter de la route d’un autre navire.
g)
L’expression «navire à capacité de manoeuvre restreinte» désigne tout navire dont la capacité à manoeuvrer conformément aux présentes Règles est limitée de par la nature de ses travaux, et qui ne peut par conséquent pas s’écarter de la route d’un autre navire. Les «navires à capacité de manoeuvre restreinte» comprennent, sans que cette liste soit limitative:1
i)
les navires en train de poser ou de relever une bouée, un câble ou un pipe—line sous—marins ou d’en assurer l’entretien;
ii)
les navires en train d’effectuer des opérations de dragage, d’hydrographie ou d’océanographie, ou des travaux sous—marins;
iii)
les navires en train d’effectuer un ravitaillement ou de transborder des personnes, des provisions ou une cargaison et faisant route;
iv)
les navires en train d’effectuer des opérations de décollage ou d’appontage ou de récupération d’aéronefs;
v)2
les navires en train d’effectuer des opérations de déminage;
vi)
les navires en train d’effectuer une opération de remorquage qui permet difficilement au navire remorqueur et à sa remorque de modifier leur route.
h)3
L’expression «Navire handicapé par son tirant d’eau» désigne tout navire à propulsion mécanique qui, en raison de son tirant d’eau et de la profondeur et de la largeur disponibles des eaux navigables, peut difficilement modifier sa route.
i)
L’expression «faisant route» s’applique à tout navire qui n’est ni à l’ancre, ni amarré à terre, ni échoué.
j)
Les termes «longueur» et «largeur» d’un navire désignent sa longueur hors tout et sa plus grande largeur.
k)
Deux navires ne sont considérés comme étant en vue l’un de l’autre que lorsque l’un deux peut être observé visuellement par l’autre.
l)
L’expression «visibilité réduite» désigne toute situation où la visibilité est diminuée par suite de brume, bruine, neige, forts grains de pluie ou tempêtes de sable, ou pour toutes autres causes analogues.

1 Nouvelle teneur selon Amendements du 19 nov. 1981, en vigueur depuis le 1er juin 1983 (RO 1983 876).
2 Nouvelle teneur selon Amendements du 19 nov. 1981, en vigueur depuis le 1er juin 1983 (RO 1983 876).
3 Nouvelle teneur selon Amendements du 19 nov. 1987, en vigueur depuis le 19 nov. 1989 (RO 1989 1763).


  Partie B Règles de barre et de route

  Section 1 Conduite des navires dans toutes les conditions de visibilité

Règle 4 Champ d’application

Les règles de la présente section s’appliquent dans toutes les conditions de visibilité.

Règle 5 Veille

Tout navire doit en permanence assurer une veille visuelle et auditive appropriée, en utilisant également tous les moyens disponibles qui sont adaptés aux circonstances et conditions existantes, de manière à permettre une pleine appréciation de la situation et du risque d’abordage.

Règle 6 Vitesse de sécurité

Tout navire doit maintenir en permanence une vitesse de sécurité telle qu’il puisse prendre des mesures appropriées et efficaces pour éviter un abordage et pour s’arrêter sur une distance adaptée aux circonstances et conditions existantes.

Les facteurs suivants doivent notamment être pris en considération pour déterminer la vitesse de sécurité:

a)
Par tous les navires:
i)
la visibilité;
ii)
la densité du trafic et notamment les concentrations de navires de pêche ou de tous autres navires;
iii)
la capacité de manoeuvre du navire et plus particulièrement sa distance d’arrêt et ses qualités de giration dans les conditions existantes;
iv)
de nuit, la présence d’un arrière—plan lumineux tel que celui créé par des feux côtiers ou une diffusion de la lumière des propres feux du navire;
v)
l’état du vent, de la mer et des courants et la proximité de risques pour la navigation;
vi)
le tirant d’eau en fonction de la profondeur d’eau disponible.
b)
De plus, par les navires qui utilisent un radar:
i)
les caractéristiques, l’efficacité et les limites d’utilisation de l’équipement radar;
ii)
les limitations qui résultent de l’échelle de portée utilisée sur le radar;
iii)
l’effet de l’état de la mer, des conditions météorologiques et d’autres sources de brouillage sur la détection au radar;
iv)
le fait que les petits bâtiments, les glaces et d’autres objets flottants peuvent ne pas être décelés par le radar à une distance suffisante;
v)
le nombre, la position et le mouvement des navires détectés par le radar;
vi)
le fait qu’il est possible d’apprécier plus exactement la visibilité lorsque le radar est utilisé pour déterminer la distance des navires et des autres objets situés dans les parages.
Règle 7 Risque d’abordage

a) Tout navire doit utiliser tous les moyens disponibles qui sont adaptés aux circonstances et conditions existantes pour déterminer s’il existe un risque d’abordage. S’il y a doute quant au risque d’abordage, on doit considérer que ce risque existe.

b) S’il y a à bord un équipement radar en état de marche, on doit l’utiliser de façon appropriée en recourant, en particulier, au balayage à longue portée afin de déceler à l’avance un risque d’abordage, ainsi qu’au «plotting» radar ou à toute autre observation systématique équivalente des objets détectés.

c) On doit éviter de tirer des conclusions de renseignements insuffisants, notamment de renseignements radar insuffisants.

d) L’évaluation d’un risque d’abordage doit notamment tenir compte des considérations suivantes:

i)
il y a risque d’abordage si le relèvement au compas d’un navire qui s’approche ne change pas de manière appréciable;
ii)
un tel risque peut parfois exister même si l’on observe une variation appréciable du relèvement, particulièrement lorsque l’on s’approche d’un très grand navire, d’un train de remorque ou d’un navire qui est à courte distance.
Règle 8 Manoeuvre pour éviter les abordages

a) Toute manoeuvre entreprise pour éviter un abordage doit, si les circonstances le permettent, être exécutée franchement, largement à temps et conformément aux bons usages maritimes.

b) Tout changement de cap ou de vitesse, ou des deux à la fois, visant à éviter un abordage doit, si les circonstances le permettent, être assez important pour être immédiatement perçu par tout navire qui l’observe visuellement ou au radar; une succession de changements peu importants de cap ou de vitesse, ou des deux à la fois, est à éviter.

c) Si le navire a suffisamment de place, le changement de cap à lui seul peut être la manoeuvre la plus efficace pour éviter de se trouver en situation très rapprochée à condition que cette manoeuvre soit faite largement à temps, qu’elle soit franche et qu’elle n’aboutisse pas à une autre situation très rapprochée.

d) Les manoeuvres effectuées pour éviter l’abordage avec un autre navire doivent être telles qu’elles permettent de passer à une distance suffisante. L’efficacité des manoeuvres doit être attentivement contrôlée jusqu’à ce que l’autre navire soit définitivement paré et clair.

e) Si cela est nécessaire pour éviter un abordage ou pour laisser plus de temps pour apprécier la situation, un navire doit réduire sa vitesse ou casser son erre en arrêtant son appareil propulsif ou en battant en arrière au moyen de cet appareil.

f)1 i)
Un navire qui, en vertu de l’une quelconque des présentes Règles, est tenu de ne pas gêner le passage d’un autre navire ou de permettre son libre passage doit, lorsque les circonstances l’exigent, manoeuvrer sans tarder afin de laisser suffisamment de place à l’autre navire pour permettre son libre passage.
ii)
Un navire qui est tenu de ne pas gêner le passage d’un autre navire ou de permettre son libre passage n’est pas dispensé de cette obligation s’il s’approche de l’autre navire de telle sorte qu’il existe un risque d’abordage et il doit, lorsqu’il effectue sa manoeuvre, tenir dûment compte des manoeuvres qui pourraient être requises en vertu des règles de la présente partie.
iii)
Un navire dont le passage ne doit pas être gêné reste pleinement tenu de se conformer aux règles de la présente partie lorsque les deux navires se rapprochent l’un de l’autre de telle sorte qu’il existe un risque d’abordage.

1 Introduit par Amendements du 19 nov. 1987, en vigueur depuis le 19 nov. 1989 (RO 1989 1763).

Règle 9 Chenaux étroits
Règle 10 Dispositifs de séparation du trafic
Règle 11 Champ d’application
Règle 12 Navires à voile
Règle 13 Navire qui en rattrape un autre
Règle 14 Navires qui font des routes directement opposées
Règle 15 Navires dont les routes se croisent
Règle 16 Manoeuvre du navire non privilégié
Règle 17 Manoeuvre du navire privilégié
Règle 18 Responsabilités réciproques des navires
Règle 19 Conduite des navires par visibilité réduite
Règle 20 Champ d’application
Règle 21 Définitions
Règle 22 Portée lumineuse des feux
Règle 23 Navires à propulsion mécanique faisant route
Règle 24 Remorquage et poussage
Règle 25 Navires à voile faisant route et navires à l’aviron
Règle 26 Navires de pêche
Règle 27 Navires qui ne sont pas maîtres de leur manoeuvre et navires à capacité de manoeuvre restreinte
Règle 28 Navires handicapés par leur tirant d’eau
Règle 29 Bateaux-pilotes
Règle 30 Navires au mouillage et navires échoués
Règle 31 Hydravions
Règle 32 Définitions
Règle 33 Matériel de signalisation sonore
Règle 34 Signaux de manoeuvre et signaux d’avertissement
Règle 35 Signaux sonores par visibilité réduite
Règle 36 Signaux destinés à appeler l’attention
Règle 37 Signaux de détresse
Règle 38 Exemptions
Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei. Publikationsverordnung, PublV.
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