Internationales Recht 0.6 Finanzen 0.63 Zollwesen
Diritto internazionale 0.6 Finanze 0.63 Dogane

0.632.312.32 Freihandelsabkommen vom 26. Januar 2008 zwischen den EFTA-Staaten und Kanada (mit Verständigungsprotokoll und Anhängen)

0.632.312.32 Accordo di libero scambio del 26 gennaio 2008 tra gli Stati dell'AELS e il Canada (con Prot. d'intesa e all.)

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Art. 25 Schutzmassnahmen

1.  Wird während der Übergangsfrist nach Absatz 9 infolge Verminderung oder Aufhebung eines Zolls aufgrund dieses Abkommens ein Erzeugnis mit Ursprung in einer Partei in absoluten oder im Verhältnis zur inländischen Produktion derart erhöhten Mengen und unter derartigen Bedingungen in das Hoheitsgebiet einer anderen Partei eingeführt, dass den inländischen Erzeugern gleichartiger oder unmittelbar konkurrierender Erzeugnisse im Hoheitsgebiet der einführenden Partei ernsthafter Schaden zugefügt wird oder zugefügt zu werden droht, so kann die einführende Partei im Rahmen des Notwendigen gemäss den Bestimmungen dieses Artikels Schutzmassnahmen ergreifen, um den Schaden zu verhindern oder zu beheben.

2.  Jede Partei gewährleistet für Schutzmassnahmen ein faires, transparentes und wirksames Verfahren. Ein Verfahren für Schutzmassnahmen kann auf Gesuch oder Klage einer Instanz, die die inländische Branche vertritt, welche ein gleichartiges oder das eingeführte Erzeugnis unmittelbar konkurrierendes Erzeugnis herstellt, eröffnet werden. Die Partei, welche das Gesuch oder die Klage erhält, notifiziert unverzüglich die anderen Parteien und den Gemischten Ausschuss schriftlich die Eröffnung eines Verfahrens, das zur Ergreifung einer Schutzmassnahme führen könnte. Die schriftliche Notifikation enthält die Kontaktdaten der zuständigen Untersuchungsbehörde der Partei.

3.  Eine Schutzmassnahme darf nur ergriffen werden, wenn das Verfahren in Übereinstimmung mit Begriffsbestimmungen und Verfahren, die jenen von Artikel 3 und 4 des Übereinkommens über Schutzmassnahmen der WTO15 zu entsprechen haben, offensichtliche Beweise erbringt, nach denen die Einfuhrzunahme zu einem ernsthaften Schaden geführt hat oder zu führen droht.

4.  Die Partei, die eine Schutzmassnahme gemäss diesem Artikel ergreifen will, notifiziert vorgängig die anderen Parteien und den Gemischten Ausschuss. Die Notifikation enthält alle sachdienlichen Informationen, insbesondere den Nachweis des ernsthaften Schadens oder des drohenden ernsthaften Schadens, den die Einfuhrzunahme auslöst, eine genaue Beschreibung des betroffenen Erzeugnisses, die vorgeschlagene Massnahme sowie das beabsichtige Datum für die Einführung dieser Massnahme und die vorgesehene Dauer ihrer Anwendung. Einer Partei, die von einer solchen Massnahme betroffen sein kann, muss ein Ausgleich in Form einer Handelsliberalisierung angeboten werden, deren Umfang im Wesentlichen den Einfuhren aus dieser Partei entspricht.

5.  Sind die in Absatz 1 aufgeführten Bedingungen erfüllt und hat der Gemischte Ausschuss eine Prüfung nach Absatz 7 durchgeführt, kann die einführende Partei den auf das Erzeugnis anwendbaren Zollsatz auf ein Niveau erhöhen, welches den niedrigeren der folgenden Sätze nicht überschreiten darf:

(a)
den MFN-Satz, der zum Zeitpunkt der Ergreifung der Massnahme gilt; oder
(b)
den MFN-Satz am Tag vor Inkrafttreten dieses Abkommens.

6. Eine Schutzmassnahme darf für einen Zeitraum von maximal drei Jahren ergriffen werden und darf das Ende der Übergangsfrist nach Absatz 9 nicht überschreiten. Ist in Bezug auf die Einfuhr eines Erzeugnisses bereits einmal eine Schutzmassnahme ergriffen worden, kann es nicht nochmals Gegenstand einer solchen Massnahme sein.

7.  Der Gemischte Ausschuss prüft innert 30 Tagen nach Notifikation gemäss Absatz 4 die nach Absatz 4 vorgelegten Informationen, um eine beiderseits annehmbare Lösung zu ermöglichen. Wird keine solche Lösung erreicht, kann die einführende Partei eine Massnahme nach Absatz 5 ergreifen und, soweit kein gegenseitig vereinbarter Ausgleich bestimmt worden ist, kann die Partei, deren Erzeugnis Gegenstand einer Schutzmassnahme ist, eine Ausgleichsmassnahme ergreifen. Schutz- und Ausgleichsmassnahme müssen den anderen Parteien und dem Gemischten Ausschuss sofort notifiziert werden. Bei der Wahl der Schutz- und der Ausgleichsmassnahme ist jener der Vorzug zu geben, welche das Funktionieren dieses Abkommens am wenigsten beeinträchtigt. Die Ausgleichmassnahme besteht in der Aussetzung von Zollkonzessionen, die im Rahmen dieses Abkommens gewährt worden sind und im Wesentlichen gleichwertige Handelswirkungen haben, oder in der Aussetzung von Zugeständnissen, deren Wert im Wesentlichen den aufgrund der Schutzmassnahme erwarteten zusätzlichen Zöllen entsprechen. Die Partei, welche die Ausgleichsmassnahme ergreift, wendet diese Massnahme nicht länger an, als zur Erreichung der im Wesentlichen gleichwertigen Handelswirkungen notwendig ist, in keinem Fall aber länger, als die Schutzmassnahme nach Absatz 5 Anwendung findet.

8.  Nach Beendigung der Schutzmassnahme beträgt der Zollsatz jene Höhe, die er ohne diese Massnahme betragen hätte.

9.  Soweit der Gemischte Ausschuss sie nicht gemäss Absatz 10 verlängert, umfasst die Übergangsfrist nach Absätzen 1 und 6 den längeren der folgenden Zeiträume:

(a)
die fünfjährige Periode ab Inkrafttreten dieses Abkommens; oder, wo anwendbar,
(b)
die Dauer des schrittweisen Abbaus eines Zolls auf einem Erzeugnis der Liste einer Partei nach Anhang E.

10.  Im fünften Jahr nach Inkrafttreten dieses Abkommens prüfen die Parteien im Gemischten Ausschuss die Notwendigkeit, die Übergangsdauer für bestimmte Erzeugnisse zu verlängern. Der Gemischte Ausschuss kann die Übergangsdauer eines bestimmten Erzeugnisses verlängern, wobei die auf dieses Erzeugnis anwendbare Übergangsdauer im Einklang mit dem Entscheid des Gemischten Ausschusses sein muss.

11.  Jede Partei behält ihre Rechte und Pflichten nach Artikel XIX GATT 1994 und nach dem Übereinkommen über Schutzmassnahmen der WTO.

15 SR 0.632.20 Anhang 1A.14

Art. 25 Misure d’urgenza

1.  Se, durante il periodo di transizione conformemente al paragrafo 9, in seguito alla riduzione o all’eliminazione di un dazio in virtù del presente Accordo, un prodotto originario di una Parte è importato nel territorio di un’altra Parte in quantità talmente elevate, in termini assoluti o rispetto alla produzione interna, e a condizioni tali che le importazioni del prodotto causano o minacciano di causare un grave danno al settore di produzione nazionale di prodotti simili o direttamente concorrenti, la Parte importatrice può applicare misure d’urgenza nella misura necessaria per prevenire o riparare il danno, fatte salve le disposizioni del presente articolo.

2.  Ciascuna Parte provvede affinché la procedura applicabile al momento dell’attuazione delle misure d’urgenza sia equa, trasparente ed efficace. La procedura relativa alle misure d’urgenza può essere avviata mediante un’istanza o un reclamo presentato da un ente rappresentante il settore di produzione nazionale che produce una merce simile o direttamente concorrente al prodotto importato. La Parte che riceve l’istanza o il reclamo notifica senza indugio e per scritto alle altre Parti e al Comitato misto l’impegno di istituire una procedura per avviare una misura d’urgenza. La notifica scritta include le coordinate dell’organismo d’inchiesta competente della Parte.

3.  Una misura d’urgenza viene adottata solo se dall’inchiesta condotta, conformemente alle definizioni e alle procedure equivalenti a quelle degli articoli 3 e 4 dell’Accordo sulle salvaguardie dell’OMC15, risultano elementi di prova manifesti secondo cui un aumento delle importazioni ha causato o minaccia di causare un grave danno.

4.  La Parte che intende adottare una misura d’urgenza conformemente al presente articolo invia preventivamente una notifica alle altre Parti e al Comitato misto. La notifica include tutte le informazioni pertinenti, in particolare la prova del grave danno o della minaccia del grave danno che causa l’aumento delle importazioni, una descrizione precisa del prodotto interessato, la misura proposta nonché la data proposta per l’introduzione di tale misura e la durata prevista della sua applicazione. A ogni Parte che può essere colpita da una simile misura è offerta una compensazione sotto forma di una liberalizzazione degli scambi sostanzialmente equivalente in termini di importazioni provenienti da detta Parte.

5.  Se le condizioni di cui al paragrafo 1 sono soddisfatte e se il Comitato misto ha effettuato un esame conformemente al paragrafo 7, la Parte importatrice può aumentare l’aliquota di dazio applicabile al prodotto a un livello che non deve superare il tasso meno elevato tra i seguenti:

(a)
l’aliquota di dazio della NPF applicata al momento in cui la misura è stata adottata; o
(b)
l’aliquota di dazio della NPF applicata il giorno precedente alla data di entrata in vigore del presente Accordo.

6.  Nessuna misura d’urgenza è applicata per oltre tre anni e può superare la fine del periodo di transizione menzionato nel paragrafo 9. Nessuna misura d’urgenza è adottata in relazione all’importazione di un prodotto che in passato era già stato oggetto di una simile misura.

7.  Il Comitato misto, entro trenta giorni dalla notifica menzionata nel paragrafo 4, esamina le informazioni fornite conformemente al paragrafo 4 per facilitare la ricerca di una soluzione reciprocamente accettabile. In assenza di una simile soluzione, la Parte importatrice può adottare una misura conformemente al paragrafo 5 e, in caso di mancato accordo sulla compensazione, la Parte di cui è originario il prodotto oggetto di una misura d’urgenza può adottare una misura compensativa. La misura d’urgenza e la misura compensativa sono oggetto di una notifica immediata rivolta alle altre Parti e al Comitato misto. Per la determinazione della misura d’urgenza e per l’adozione della misura compensativa, la priorità va accordata alla misura che ostacola meno l’applicazione del presente Accordo. La misura compensativa consiste nella sospensione di concessioni tariffali accordate in virtù del presente Accordo che hanno effetti commerciali o concessioni sostanzialmente equivalenti al valore dei dazi addizionali previsti in seguito alla misura d’urgenza. La Parte che adotta la misura compensativa la applica solo per il periodo minimo necessario al raggiungimento degli effetti commerciali sostanzialmente equivalenti e, in tutti i casi, soltanto quando la misura in virtù del paragrafo 5 è applicata.

8.  Una volta che la misura d’urgenza è conclusa, l’aliquota di dazio equivale a quella che sarebbe entrata in vigore in assenza di tale misura.

9.  A meno che non sia prolungato dal Comitato misto conformemente al paragrafo 10, il periodo di transizione menzionato nei paragrafi 1 e 6 è il più lungo dei seguenti due periodi:

(a)
il periodo quinquennale che inizia alla data di entrata in vigore del presente Accordo; o, se avviene,
(b)
il periodo di eliminazione graduale, menzionato nell’Allegato E, dei dazi imposti su un prodotto iscritto sull’elenco di una Parte.

10.  Nel quinto anno successivo all’entrata in vigore del presente Accordo, le Parti, in seno al Comitato misto, prendono in esame la necessità di prolungare il periodo di transizione applicabile ad alcuni prodotti. Il Comitato misto può prolungare il periodo di transizione di un determinato prodotto, nel qual caso il periodo di transizione applicabile a tale prodotto è quello stabilito dal Comitato misto.

11.  Ogni Parte conserva i propri diritti e obblighi secondo l’articolo XIX del GATT del 1994 e dell’Accordo sulle salvaguardie dell’OMC.

15 RS 0.632.20, All. 1A.14

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
Il presente documento non è una pubblicazione ufficiale. Fa unicamente fede la pubblicazione della Cancelleria federale. Ordinanza sulle pubblicazioni ufficiali, OPubl.