Internationales Recht 0.3 Strafrecht - Rechtshilfe 0.36 Zusammenarbeit der Polizeibehörden
Diritto internazionale 0.3 Diritto penale - Assistenza giudiziaria 0.36 Cooperazione tra le autorità di polizia

0.360.136.1 Vertrag vom 27. April 1999 zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und der Bundesrepublik Deutschland über die grenzüberschreitende polizeiliche und justitielle Zusammenarbeit (Schweizerisch-deutscher Polizeivertrag)

0.360.136.1 Accordo del 27 aprile 1999 tra la Confederazione Svizzera e la Repubblica federale di Germania sulla cooperazione transfrontaliera in materia di polizia e giudiziaria (Accordo di polizia tra Svizzera e Germania)

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Art. 14 Observation zur Strafverfolgung oder Strafvollstreckung

(1)  Beamte und sonstige Bedienstete (im Folgenden: Beamte) der Polizeibehörden des einen Vertragsstaates sind befugt, eine Observation im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen einer im ersuchten Staat auslieferungsfähigen Straftat auf dessen Hoheitsgebiet fortzusetzen, wenn dieser der grenzüberschreitenden Observation auf der Grundlage eines zuvor gestellten Ersuchens zugestimmt hat; gleiches gilt für eine Observation mit dem Ziel der Sicherstellung der Strafvollstreckung. Die Zustimmung kann mit Auflagen verbunden werden. Auf Verlangen ist die Observation an Beamte des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation stattfindet, zu übergeben. Das Ersuchen nach Satz 1 ist an die durch jeden der Vertragsstaaten bezeichnete Behörde zu richten, die befugt ist, die erbetene Zustimmung zu erteilen oder zu übermitteln. Die erteilte Zustimmung gilt jeweils für das gesamte Hoheitsgebiet. Die Grenze darf auch ausserhalb zugelassener Grenzübergänge und festgesetzter Verkehrsstunden überschritten werden.

(2)  Kann wegen besonderer Dringlichkeit eine vorherige Zustimmung des anderen Vertragsstaates nicht beantragt werden, darf eine Observation unter folgenden Voraussetzungen über die Grenze hinweg fortgesetzt werden:

1.
Der Grenzübertritt ist noch während der Observation unverzüglich der zuständigen Behörde des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation fortgesetzt werden soll, mitzuteilen.
Zuständige Behörde ist:
in der Bundesrepublik Deutschland das Landeskriminalamt Baden-Württemberg oder das Bayerische Landeskriminalamt;
in der Schweizerischen Eidgenossenschaft das Polizeikommando Basel-Stadt oder das Polizeikommando Schaffhausen.
2.
Ein Ersuchen nach Absatz 1, in dem auch die Gründe dargelegt werden, die einen Grenzübertritt ohne vorherige Zustimmung rechtfertigen, ist unverzüglich nachzureichen.

Die Observation ist einzustellen, sobald der Vertragsstaat, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation stattfindet, auf Grund der Mitteilung nach Nummer 1 oder des Ersuchens nach Nummer 2 dies verlangt oder wenn die Zustimmung nicht fünf Stunden nach Grenzübertritt vorliegt.

(3)  Die Observation nach den Absätzen 1 und 2 ist ausschliesslich unter den nachstehenden allgemeinen Voraussetzungen zulässig:

1.
Die observierenden Beamten sind an die Bestimmungen dieses Artikels und das Recht des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet sie auftreten, gebunden; sie haben die Anordnungen der örtlich zuständigen Behörden zu befolgen.
2.
Bei der Durchführung einer grenzüberschreitenden Observation unterliegen Beamte des einen Vertragsstaats denselben verkehrsrechtlichen Bestimmungen wie die Beamten des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation fortgesetzt wird. Die Vertragsstaaten unterrichten einander über die jeweils geltende Rechtslage.
3.
Vorbehaltlich der Fälle des Absatzes 2 ist während der Observation ein Dokument mitzuführen, aus dem sich ergibt, dass die Zustimmung erteilt worden ist.
4.
Die observierenden Beamten müssen in der Lage sein, jederzeit ihre amtliche Funktion nachzuweisen.
5.
Das Betreten von Wohnungen und öffentlich nicht zugänglichen Grundstücken ist nicht zulässig. Der Öffentlichkeit zugängliche Arbeits‑, Betriebs- und Geschäftsräume dürfen während ihrer jeweiligen Öffnungszeiten betreten werden.
6.
Über jede Observation wird den Behörden des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation stattgefunden hat, Bericht erstattet; dabei kann das persönliche Erscheinen der observierenden Beamten gefordert werden.
7.
Die Behörden des Vertragsstaates, aus dessen Hoheitsgebiet die observierenden Beamten kommen, unterstützen auf Ersuchen die nachträglichen Ermittlungen, einschliesslich gerichtlicher Verfahren des Vertragsstaates, auf dessen Hoheitsgebiet observiert wurde.
8.
Zur Unterstützung der grenzüberschreitenden Observation erforderliche technische Mittel dürfen eingesetzt werden, soweit dies nach dem Recht des Vertragsstaates zulässig ist, auf dessen Hoheitsgebiet die Observation fortgesetzt wird.
9.
Wird die observierte Person auf frischer Tat bei der Begehung von oder der Teilnahme an einer im ersuchten Vertragsstaat auslieferungsfähigen Straftat betroffen oder verfolgt, so dürfen observierende Beamte, die unter der Leitung des ersuchten Vertragsstaats tätig sind, die Person festhalten. Die festgehaltene Person darf im Hinblick auf ihre Vorführung vor die örtlichen Behörden lediglich einer Sicherheitsdurchsuchung unterzogen werden. Es dürfen ihr während der Beförderung Handfesseln angelegt werden. Die von der verfolgten Person mitgeführten Gegenstände dürfen bis zum Eintreffen der örtlich zuständigen Behörde vorläufig sichergestellt werden.

(4)  Das Ersuchen gemäss Absatz 1 oder 2 ist zu richten:

in der Bundesrepublik Deutschland an diejenige Staatsanwaltschaft, in deren Zuständigkeitsbereich der Grenzübertritt voraussichtlich erfolgen soll;
in der Schweizerischen Eidgenossenschaft an die Strafverfolgungsbehörden des Bundes oder an die Strafverfolgungsbehörden des Kantons, auf dessen Gebiet der Grenzübertritt voraussichtlich erfolgen soll.

Die Übermittlung kann auch über die nationalen Zentralstellen oder über die einsatzführenden Polizeibehörden erfolgen. In den Fällen, in denen das Ersuchen nicht über die nationalen Zentralstellen vermittelt wird, erhalten sie gleichzeitig eine Kopie des Ersuchens.

Art. 14 Osservazione ai fini del perseguimento penale o dell’esecuzione della pena


(1)  Agenti o altri impiegati (di seguito: agenti) delle autorità di polizia di uno Stato contraente sono autorizzati a continuare un’osservazione nell’ambito di un’inchiesta giudiziaria su un reato che può dar luogo ad estradizione nello Stato richiesto, se quest’ultimo ha autorizzato l’osservazione transfrontaliera sul suo territorio in base a una domanda di assistenza giudiziaria preventivamente presentata; lo stesso vale per un’osservazione a garanzia dell’esecuzione della pena. L’autorizzazione può essere vincolata a condizioni speciali. A richiesta, l’osservazione va affidata agli agenti dello Stato contraente sul cui territorio viene effettuata. La domanda di cui al primo periodo deve essere rivolta all’autorità designata da ogni Stato contraente quale autorità competente ad accordare o trasmettere l’autorizzazione richiesta. L’autorizzazione concessa è valida di volta in volta sull’intero territorio. La frontiera può essere attraversata anche al di fuori dei valichi autorizzati e delle ore di apertura prestabilite.

(2)  Nel caso in cui, per motivi di particolare urgenza, l’autorizzazione preventiva dell’altro Stato contraente non possa essere richiesta, un’osservazione può essere continuata oltre frontiera, alle seguenti condizioni:

1.
Già durante l’osservazione, il passaggio della frontiera deve essere immediatamente comunicato all’autorità competente dello Stato contraente sul cui territorio l’osservazione continua.
Per autorità competente si intende:
nella Repubblica federale di Germania, l’Ufficio anticrimine («Landeskriminalamt») dei Laender Baden-Württemberg o Bayern;
nella Confederazione Svizzera, il Comando di polizia di Basilea Città o di Sciaffusa.
2.
Deve essere trasmessa senza indugio una domanda conforme al paragrafo 1, con l’indicazione dei motivi che giustificano il passaggio della frontiera senza l’autorizzazione preventiva.

L’osservazione va interrotta non appena lo Stato contraente sul cui territorio essa avviene ne faccia richiesta a seguito della comunicazione di cui al numero 1 o della domanda di cui al numero 2 oppure se non è stata ottenuta l’autorizzazione entro cinque ore dal passaggio della frontiera.

(3)  L’osservazione di cui ai paragrafi 1 e 2 può essere effettuata soltanto alle seguenti condizioni generali:

1.
Gli agenti addetti all’osservazione devono attenersi alle disposizioni del presente articolo e al diritto dello Stato contraente, sul cui territorio essi operano; debbono ottemperare alle ingiunzioni delle autorità localmente competenti.
2.
In occasione dell’esecuzione di un’osservazione transfrontaliera, gli agenti di uno Stato contraente soggiacciono, in materia di circolazione, alle stesse disposizioni legali applicabili agli agenti dello Stato contraente sul cui territorio ha luogo l’osservazione. Gli Stati contraenti si informano reciprocamente in merito alla pertinente situazione giuridica in vigore.
3.
Fatti salvi i casi di cui al paragrafo 2, durante l’osservazione è necessario munirsi di un documento attestante che l’autorizzazione è stata accordata.
4.
Gli agenti addetti all’osservazione debbono essere in grado di provare in qualsiasi momento la loro qualifica ufficiale.
5.
L’ingresso nei domicili e nei luoghi non accessibili al pubblico è vietato. Le officine, i locali tecnici e commerciali aperti al pubblico sono accessibili durante i rispettivi orari di lavoro.
6.
Ogni osservazione è oggetto di rapporto alle autorità dello Stato contraente sul cui territorio è stata effettuata; può essere richiesta la comparizione personale degli agenti addetti all’osservazione.
7.
Le autorità dello Stato contraente da cui provengono gli agenti addetti all’osservazione forniscono, su richiesta, il loro apporto alle inchieste successive e alle procedure giudiziarie effettuate dallo Stato contraente sul cui territorio si è svolta l’osservazione.
8.
A sostegno dell’osservazione transfrontaliera si possono impiegare i mezzi tecnici necessari, nella misura in cui ciò è permesso dal diritto dello Stato contraente sul cui territorio continua l’osservazione.
9.
Se la persona osservata viene colta o inseguita in flagranza di commissione o di partecipazione alla commissione di un reato che può dar luogo a estradizione nello Stato richiesto, gli agenti addetti all’osservazione attivi sotto la direzione dello Stato richiesto possono arrestare la persona. La persona arrestata può essere sottoposta unicamente a una perquisizione di sicurezza in vista della sua traduzione davanti alle autorità locali. Essa può essere ammanettata durante il trasporto. Gli oggetti in possesso della persona arrestata possono essere sequestrati provvisoriamente fino all’arrivo dell’autorità localmente competente.

(4)  La domanda di cui al paragrafo 1 o 2 va presentata:

nella Repubblica federale di Germania, al Ministero pubblico competente nella zona in cui prevedibilmente si verificherà il passaggio di frontiera;
nella Confederazione Svizzera, alle autorità federali o cantonali preposte al perseguimento penale sul cui territorio prevedibilmente si verificherà il passaggio di frontiera.

La trasmissione può avvenire anche per il tramite dei servizi centrali nazionali o delle autorità operative di polizia. Nei casi in cui la domanda non è presentata per il tramite dei servizi centrali nazionali, questi ultimi ricevono contemporaneamente una copia della domanda.

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
Il presente documento non è una pubblicazione ufficiale. Fa unicamente fede la pubblicazione della Cancelleria federale. Ordinanza sulle pubblicazioni ufficiali, OPubl.