Internationales Recht 0.1 Internationales Recht im Allgemeinen 0.14 Staatsangehörigkeit. Niederlassung und Aufenthalt
Droit international 0.1 Droit international public général 0.14 Nationalité. Établissement et séjour

0.142.117.635 Briefwechsel vom 11. Juni 1954 zwischen der Schweiz und der Türkei über die gegenseitige Aufhebung der Visumpflicht

0.142.117.635 Échange de lettres du 11 juin 1954 entre la Suisse et la Turquie concernant la suppression réciproque du visa

Index Inverser les langues Précédent
Index Inverser les langues

Präambel

Übersetzung2

Türkisches Ministerium

Ankara, den 11. Juni 1954

für auswärtige Angelegenheiten

Seine Exzellenz

Herr Julien Rossat

Ausserordentlicher Gesandter und

bevollmächtigter Minister der Schweiz

Ankara

Herr Minister,

Ich habe die Ehre, den Empfang Ihres Briefes vom heutigen Datum zu bestätigen, der wie folgt abgefasst ist:

«Ich habe die Ehre, Eurer Exzellenz zur Kenntnis zu bringen, dass die schweizerische Regierung einverstanden ist, mit der türkischen Regierung, in der Absicht, den Reiseverkehr zwischen der Schweiz und der Türkei zu erleichtern, eine Vereinbarung auf der folgenden Grundlage abzuschliessen:
1)
Schweizer Bürger und türkische Staatsangehörige können, ohne Rücksicht auf das Herkunftsland und die Aufenthaltsdauer, mit einem gültigen heimatlichen Pass ohne Visum irgendwelcher Art frei in die Türkei, beziehungsweise in die Schweiz einreisen und den Aufenthaltsstaat wieder verlassen.3
2)
Schweizer Bürger und türkische Staatsangehörige, die mit einem Kollektivpass reisen, können ohne Visum irgendwelcher Art in die Türkei, beziehungsweise in die Schweiz frei einreisen und den Aufenthaltsstaat wieder verlassen. Die Dauer des Aufenthaltes darf jedoch drei Monate nicht übersteigen.
Personen, die nicht Angehörige des Staates sind, der den Pass ausstellt, können unter keinen Umständen die Vorteile dieses Artikels geniessen.
Der Gruppenchef muss im Besitze eines gültigen individuellen Passes sowie eines Kollektivpasses sein, der namentlich folgende Angaben enthalten muss: Name, Vorname und Geburtsdatum der Reiseteilnehmer.
Jeder Reiseteilnehmer muss einen amtlichen Identitätsausweis (z. B. Identitätskarte, Geburtsurkunde, Führerbewilligung, Studentenausweis usw.) auf sich tragen. Der Ausweis muss mit einer Photographie versehen sein, ausgenommen wenn der Kollektivpass bereits die Photographien der Reiseteilnehmer enthält.
Mit dem gleichen Kollektivpass dürfen nicht weniger als 8 und nicht mehr als 50 Personen reisen.4
3)
Die schweizerischen und türkischen diplomatischen und konsularischen Berufsbeamten, die in amtlicher Mission in die Türkei, beziehungsweise in die Schweiz reisen, können sich, ohne Rücksicht auf die Aufenthaltsdauer, mit einem gültigen Diplomaten‑ oder Dienstpass ohne Visum irgendwelcher Art frei nach der Türkei oder der Schweiz begeben, aus diesen Staaten ausreisen und dorthin wieder zurückkehren.
4)
Schweizer Bürger, die sich in die Türkei begeben wollen, um eine Stelle anzutreten oder um Wohnsitz zu nehmen, in der Absicht, ein Gewerbe, einen Beruf oder irgendeine andere selbständige Erwerbstätigkeit auszuüben, fallen nicht unter Artikel 1 dieser Vereinbarung und müssen sich vor der Einreise ein Visum beschaffen.
5)
Türkische Staatsangehörige, die sich in die Schweiz begeben wollen, um eine Stelle anzutreten oder um Wohnsitz zu nehmen, in der Absicht, ein Gewerbe, einen Beruf oder irgendwelche andere selbständige Erwerbstätigkeit auszuüben, müssen sich vor der Einreise durch Vermittlung ihres zukünftigen Arbeitgebers oder einer schweizerischen konsularischen Vertretung eine Zusicherung der Aufenthaltsbewilligung beschaffen.5
6)
Die Bestimmungen dieser Vereinbarung gelten auch für Schweizer Bürger und türkische Staatsangehörige, die in der Türkei oder in der Schweiz eine ordentliche Aufenthaltsbewilligung besitzen. Diese können somit ohne jegliches Visum den Aufenthaltsstaat verlassen und dorthin wieder zurückkehren, sofern sie einen gültigen heimatlichen Pass besitzen.
7)
Durch die Aufhebung des Visums werden Schweizer Bürger, die sich in die Türkei, und türkische Staatsangehörige, die sich in die Schweiz begeben, nicht von der Verpflichtung befreit, sich den Vorschriften des Aufenthaltsstaates über die Einreise und den Aufenthalt der Ausländer, über die Ausübung eines Gewerbes, Berufes oder jeder anderen Erwerbstätigkeit sowie über den Stellenantritt zu unterziehen.
Die zuständigen Behörden der beiden Staaten behalten sich vor, den Personen, die sie als unerwünscht betrachten, die Einreise und den Aufenthalt zu verweigern.
8)
Die Vereinbarung gilt auch für das Fürstentum Liechtenstein. Liechtensteinische Staatsangehörige können somit unter den gleichen Bedingungen wie Schweizer Bürger in die Türkei einreisen, sich dort vorübergehend oder dauernd aufhalten, und türkische Staatsangehörige geniessen für die Einreise in Liechtenstein und den vorübergehenden oder dauernden Aufenthalt die gleichen Erleichterungen wie in der Schweiz.6
9)
Diese Vereinbarung tritt einen Monat nach ihrer Unterzeichnung in Kraft. Jede der beiden Parteien kann sie, sofern es das staatliche Interesse erfordert, vorübergehend aufheben. Die Aufhebung ist unverzüglich der anderen Partei auf diplomatischem Wege zu eröffnen. Jede der Parteien kann die vorliegende Vereinbarung mit einer Frist von einem Monat kündigen.
Wenn die obengenannten Bestimmungen die Zustimmung der türkischen Regierung erhalten, habe ich die Ehre vorzuschlagen, dass dieser Brief und die im gleichen Wortlaut abgefasste Antwort Eurer Exzellenz als Vereinbarung der beiden Regierungen betrachtet werden.»

Ich habe die Ehre, Ihnen bekannt zu geben, dass meine Regierung damit einverstanden ist.

Genehmigen Sie, sehr geehrter Herr Minister, den Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochachtung.

Für den Minister für auswärtige Angelegenheiten:

Fuad Köprülü

2 Der Originaltext findet sich unter der gleichen Nummer in der französischen Ausgabe dieser Sammlung.

3 Für Inhaber eines gewöhnlichen türkischen Reisepasses durch Beschluss des Bundesrates mit Wirkung ab 15. Juli 1982 vorübergehend aufgehoben (siehe AS 1992 918).

4 Vorübergehend aufgehoben durch Beschluss des Bundesrates, mit Wirkung ab 15. Juli 1982.

5 Vorübergehend aufgehoben durch Beschluss des Bundesrates, mit Wirkung ab 15. Juli 1982.

6 Vorübergehend aufgehoben durch Beschluss des Bundesrates, mit Wirkung ab 15. Juli 1982.

Préambule

Texte original

Ministère turc des affaires étrangères

Ankara, le 11 juin 1954

Son Excellence

Monsieur Julien Rossat

Envoyé extraordinaire et Ministre plénipotentiaire de Suisse

Ankara

Monsieur le Ministre,

J’ai l’honneur d’accuser réception de votre lettre en date d’aujourd’hui ainsi conçue:

«J’ai l’honneur de porter à la connaissance de Votre Excellence que, dans le but de faciliter les voyages entre la Suisse et la Turquie, le Gouvernement suisse est disposé à conclure un accord avec le Gouvernement turc sur les bases suivantes:
1)
Les ressortissants suisses et turcs, quels que soient leur pays de provenance et la durée de leur séjour sont libres de se rendre respectivement en Turquie et en Suisse et d’en sortir, sans visa d’aucune espèce, sur production d’un passeport national valable.1
2)
Les ressortissants suisses et turcs voyageant sous le couvert d’un passeport collectif son libres de se rendre respectivement en Turquie et en Suisse et d’en sortir, sans visa d’aucune espèce. La durée de leur séjour ne doit cependant pas dépasser trois mois.
Les personnes qui ne possèdent pas la nationalité du pays qui délivre le passeport collectif ne peuvent en aucun cas bénéficier des dispositions du présent article.
Le chef de groupe doit être porteur d’un passeport individuel valable et d’un passeport collectif qui doit contenir notamment les indications suivantes: nom, prénom et date de naissance des membres du groupe.
Chaque membre du groupe doit être porteur d’une pièce d’identité officielle (telle que: carte d’identité, acte de naissance, permis de conduire, carte d’étudiant, etc.). Cette pièce doit être munie d’une photographie, à moins que le passeport collectif ne porte déjà la photographie de chaque membre du groupe.
Le nombre des personnes voyageant sous le couvert d’un même passeprot collectif ne peut être inférieur à 8 ni excéder 50.2
3)
Les fonctionnaires diplomatiques et consulaires de carrière suisses et turcs envoyés en mission respectivement en Turquie et en Suisse sont libres, quelle que soit la durée de leur séjour, de se rendre respectivement en Turquie et en Suisse, d’en sortir et d’y rentrer, sans visa d’aucune espèce, sur production d’un passeport national diplomatique ou de service valable.
4)
Les ressortissants suisses qui désirent se rendre en Turquie pour y prendre un emploi ou pour s’y fixer dans le but d’y exercer un métier, une profession ou toute autre occupation lucrative indépendante ne peuvent bénéficier des dispositions de l’article premier de cet accord et sont tenus d’obtenir au préalable un visa.
5)
Les ressortissants turcs qui désirent se rendre en Suisse pour y prendre un emploi ou pour s’y fixer dans le but d’exercer un métier, une profession ou toute autre occupation lucrative indépendante ne peuvent bénéficier des dispositions de l’article premier de cet accord et sont tenus de se procurer, avant leur entrée en Suisse, une assurance d’autorisation de séjour du canton, par l’intermédiaire soit de leur futur employeur, soit d’une représentation consulaire suisse.3
6)
Les ressortissants suisses et turcs ayant leur domicile respectivement en Turquie et en Suisse bénéficient également des dispositions du présent accord. Ils peuvent dès lors sortir de leur pays de résidence et y rentrer sans visa d’aucune espèce, à condition, toutefois, d’être porteurs d’un passeport national valable.
7)
L’abolition des visas n’exempte pas les ressortissants suisses et turcs se rendant respectivement en Turquie et en Suisse de l’obligation de se conformer aux lois et règlements turcs et suisses concernant l’entrée et le séjour des étrangers ainsi que l’exercice d’un métier, d’une profession ou de toute autre occupation lucrative ou la prise d’un emploi.
Les autorités compétentes de chacune des Parties se réservent le droit de refuser aux personnes considérées comme indésirables l’entrée et le séjour dans leur pays.
8)
Les présent accord est applicable aussi à la Principauté de Liechtenstein. Les ressortissants du Liechtenstein pourront ainsi pénétrer, séjourner et se fixer en Turquie dans les mêmes conditions que les ressortissants suisse et les ressortissants turcs bénéficieront au Liechtenstein des mêmes facilités que pour se rendre, séjourner et se fixer Suisse.4
9)
Le présent accord entrera en vigueur un mois après sa signature. Chacune des Parties pourra le suspendre temporairement pour des raisons d’ordre public. La suspension devra être notifiée immédiatement à l’autre Partie, par la voie diplomatique. Chacune des Parties pourra dénoncer le présent accord moyennant un préavis d’un mois.
Si le Gouvernement turc est disposé à accepter les stipulations ci-haut énoncées, j’ai l’honneur de suggérer que la présente lettre et la réponse de Votre Excellence, rédigées en termes identiques, soient considérées comme l’expression de l’accord de nos deux Gouvernements.»

J’ai l’honneur de porter à votre connaissance que mon Gouvernement est d’accord sur ce qui précède.

Veuillez agréer, Monsieur le Ministre, les assurances de ma haute considération.

Pour le Ministre des Affaires étrangères:

Fuad Köprülü

1 Suspendu temporairement par décision du CF, avec effet le 15 juil. 1982, pour les titutaires de passeports turcs ordinaires (voir RO 1992 918).

2 Suspendu temporairement par décision du CF, avec effet le 15 juil. 1982.

3 Suspendu temporairement par décision du CF, avec effet le 15 juil. 1982.

4 Suspendu temporairement par décision du CF, avec effet le 15 juil. 1982.

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
Ceci n’est pas une publication officielle. Seule la publication opérée par la Chancellerie fédérale fait foi. Ordonnance sur les publications officielles, OPubl.