Landesrecht 3 Strafrecht - Strafrechtspflege - Strafvollzug 35 Rechtshilfe. Auslieferung
Internal Law 3 Criminal law - Administration of criminal justice - Execution of sentences 35 Mutual legal assistance, extradition

351.1 Bundesgesetz vom 20. März 1981 über internationale Rechtshilfe in Strafsachen (Rechtshilfegesetz, IRSG)

351.1 Federal Act of 20 March 1981 on International Mutual Assistance in Criminal Matters (Mutual Assistance Act, IMAC)

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Art. 59 Sachauslieferung

1 Sind die Voraussetzungen der Auslieferung gegeben, so werden beim Verfolgten gefundene Gegenstände oder Vermögenswerte ausgehändigt, die:

a.
als Beweismittel dienen können; oder
b.
aus der strafbaren Handlung herrühren.

2 Macht ein Dritter, der gutgläubig Rechte erworben hat, eine Behörde oder der in der Schweiz wohnhafte Geschädigte Rechte an den Gegenständen oder Vermögenswerten geltend, die als Beweismittel dienen können, so werden diese nur ausgehändigt, wenn der ersuchende Staat deren kostenlose Rückgabe nach Abschluss seines Verfahrens zusichert.

3 Gegenstände oder Vermögenswerte, die aus der strafbaren Handlung herrühren, umfassen:

a.
Gegenstände, mit denen die strafbare Handlung begangen wurde;
b.
das Erzeugnis oder den Erlös aus der strafbaren Handlung, deren Ersatzwert und einen unrechtmässigen Vorteil;
c.
Geschenke und andere Zuwendungen, die dazu gedient haben oder bestimmt waren, die strafbare Handlung zu veranlassen oder zu belohnen, sowie deren Ersatzwert.

4 Gegenstände oder Vermögenswerte, die aus der strafbaren Handlung herrühren, können in der Schweiz zurückbehalten werden, wenn:

a.
der Geschädigte seinen gewöhnlichen Aufenthalt in der Schweiz hat und sie ihm zurückzugeben sind;
b.
eine Behörde Rechte daran geltend macht; oder
c.
eine an der strafbaren Handlung nicht beteiligte Person, deren Ansprüche vom ersuchenden Staat nicht sichergestellt sind, glaubhaft macht, sie habe an diesen Gegenständen oder Vermögenswerten in der Schweiz oder, sofern sie ihren gewöhnlichen Aufenthalt in der Schweiz hat, im Ausland gutgläubig Rechte erworben.

5 Gegenstände oder Vermögenswerte nach Absatz 1 können ebenfalls in der Schweiz zurückbehalten werden, solange sie für ein in der Schweiz hängiges Strafverfahren benötigt werden.

6 Macht ein Berechtigter an den Gegenständen oder Vermögenswerten Ansprüche nach Absatz 4 geltend, so wird deren Freigabe an den ersuchenden Staat bis zur Klärung der Rechtslage aufgeschoben. Die streitigen Gegenstände oder Vermögenswerte dürfen dem Berechtigten nur herausgegeben werden, wenn:

a.
der ersuchende Staat zustimmt;
b.
im Falle von Absatz 4 Buchstabe b die Behörde zustimmt; oder
c.
die Berechtigung des Anspruchs von einer schweizerischen Gerichtsbehörde anerkannt wurde.

7 Die Sachauslieferung ist unabhängig vom Vollzug der Auslieferung des Verfolgten.

8 Nicht nach Absatz 1 Buchstabe b ausgehändigt werden Gegenstände und Vermögenswerte, die der Schweiz auf Grund einer Teilungsvereinbarung gestützt auf das Bundesgesetz vom 19. März 2004102 über die Teilung eingezogener Vermögenswerte zustehen.103

101 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1996, in Kraft seit 1. Febr. 1997 (AS 1997 114; BBl 1995 III 1).

102 SR 312.4

103 Eingefügt durch Anhang Ziff. 2 des BG vom 19. März 2004 über die Teilung eingezogener Vermögenswerte, in Kraft seit 1. Aug. 2004 (AS 2004 3503; BBl 2002 441).

Art. 59 Handing over of objects and assets

1 If the conditions set for the extradition are met, objects and assets shall also be handed over which:

a.
can serve as evidence; or
b.
derive from the offence.

2 If an authority, or a third party with rights acquired in good faith, or the victim who lives in Switzerland asserts rights over the objects or assets which can serve as evidence, their handing over shall be subject to the condition that the requesting State guarantees their return without costs after the conclusion of its proceedings.

3 The objects or assets which derive from the offence include:

a.
instruments which served to commit the offence;
b.
products or profits of the offence, their replacement value and any unlawful advantage;
c.
gifts and other benefits which served to instigate the offence or recompense the perpetrator for the offence, as well as their replacement value.

4 The objects or assets which derive from the offence may be retained in Switzerland if:

a.
the victim is habitually resident in Switzerland and they have to be returned to him;
b.
an authority asserts rights over them; or
c.
a person not involved in the offence and whose claims are not guaranteed by the requesting State shows probable cause that he has acquired rights over the objects and assets in good faith in Switzerland, or, if he is habitually resident in Switzerland, in a foreign country.

5 Objects or assets mentioned in the first paragraph and which are required for pending criminal proceedings in Switzerland may also be retained in Switzerland.

6 If a person entitled to the objects or assets makes a claim under paragraph 4, the objects or assets shall not be handed over until the legal position has been clarified. Objects or assets in dispute shall be returned to the person entitled only if:

a.
the requesting State gives its consent;
b.
in the case of paragraph 4 letter b, the authority gives its consent; or
c.
the justification of the claim is recognised by a Swiss judicial authority.

7 The handing over of objects and assets is not dependent on the execution of the extradition of the defendant.

8 Objects and assets in accordance with paragraph 1 letter b to which Switzerland is entitled according to an asset-sharing agreement based on the Federal Act of 19 March 2004102 on the Division of Forfeited Assets are not handed over.103

101 Amended by No I of the FA of 4 Oct. 1996, in force since 1 Feb. 1997 (AS 1997 114; BBl 1995 III 1).

102 SR 312.4

103 Inserted by Annex No 2 of the FA of 19 March 2004 on the Division of Forfeited Assets, in force since 1 August 2004 (AS 2004 3503; BBl 2002 441).

 

Dies ist keine amtliche Veröffentlichung. Massgebend ist allein die Veröffentlichung durch die Bundeskanzlei.
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